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Es gibt eine Hauptanlage mit 5 Schützenständen und einem Wurfarm ( Turbulenzautomat ), der seit ca. 1990 über ein elektroakustisches Abrufsystem ausgelöst wird. Dies erlaubt einen automatischen Abwurf einer Wurfscheibe durch Ausrufen des Wortes “go” in ein auf jedem Schützenstand befindliches Mikrophon. Die mit einem Trichter als Windschutz ausgestatteten 5 Mikrophone sind per Audio-Kabel mit einem gemeinsamen Steuergerät verbunden, das seinerseits die Wurfscheiben-Startereinrichtung über eine 230V Wechselspannungs-Leitung ansteuert. Das Steuergerät bewertet lediglich die Lautstärke des Audio-Signals: Übersteigt die Lautstärke einen für jedes Mikrophon per Drehregler ( Potentiometer ) am Gerät einstellbaren Schwellwert, wird eine Wurfscheibe abgeschossen. Es gibt also keine computergestützte Spracherkennung.
Es gibt eine weitere gegenüber der Hauptanlage niederwertige Übungsanlage mit 5 weiteren Schützenständen, in der der Schütze mit Schießerlaubnis gemäß Sportordnung 1.40 laut “go” ruft, worauf die Aufsichtsperson auf dem Schießstand einen elektrischen Schalter kurzzeitig drückt. Der Schalter ist in einem elektrischen Niederspannungs-Stromkreis mit der Wurfscheiben-Startereinrichtung verbunden, so daß bei Drücken des Schalters ein Strom fließt. Dieser Stromfluß löst einmalig ein Werfen einer Wurfscheibe aus. Die Wurfscheiben-Startereinrichtung läd danach automatisch eine neue Wurfscheibe.
Ein Schütze schießt spätestens 6 Sekunden nach dem Werfen der Wurfscheibe auf die Wurfscheibe.
Die Schießanlagen liegen unmittelbar über der Flugschneise des Flughafens
Hannover Airport.
Zwischen den beiden Schießständen befanden sich früher große Laubbäume, die vor einiger Zeit gefällt wurden. Stattdessen wurden kleine junge Laubbäume bzw. Sträucher gepflanzt.
Sowohl der Fluglärm vorbeifliegender Flugzeuge als auch Schußlärm aus der Übungsanlage kann einen unbeabsichtigten Werfen einer Wurfscheibe in der Hauptanlage auslösen. Dies stört zum einen aus Sicht der Schützen den Betrieb, zum anderen macht sich die Verschwendung von Wurfscheiben auch finanziell negativ für den Verein bemerkbar.
Bei Inbetriebnahme des elektroakustischen Abrufsystem gab es keine merklichen Störungen, da der Übungsschießstand noch gar nicht bestand und Flugbetrieb eine deutlich geringere Intenisität aufwies ( oder gar da die Flugschneise damals noch nicht bestand, weil diese durch eine erst eventuell später in Betrieb genommene Landebahn verursacht wird ).
Um das unbeabsichtigte Werfen von Wurfscheiben, wurden bislang folgende sich als unwirksam beurteilte Maßnahmen ergriffen:
Die Mikrophon-Trichter wurden in Richtung Boden gedreht.
Der Lautstärke-Schwellwert für die Auslösung eines Wurfes wurde soweit angehoben, daß die Schützen laut schreien müssen, um einen Wurf auszulösen.
Dem Verein liegt ein Angebot zur Neuausstattung der Schießanlage mit einem elektroakustischen Abrufsystem für ca. 17.000 EUR vor. Der Verein ist an einer wesentlichen Verbesserung der Lage interessiert, aber bereit mit einer nicht perfekten Lösung zu leben, um die teure Neuinstallation einer dem aktuellen technischen Stand entsprechenden elektroakustischen Abrufsystem zu vermeiden.
Auffällige Landschaftsveränderungen, wie sie die Errichtung von Lärmschutzwänden bedeuten würden, sind aus Sicht des Vereins und weiterer Dritter wie z.B. Anrainer nicht akzeptabel.